Dienstag, 1. Juni 2010

Iron Man 2 (8/10)

Iron Man 2 (Review)

  • Beschreibung: Nachdem das Doppelleben des Milliardärs Tony Stark nun der breiten Öffentlichkeit bekannt ist, setzt das Militär alles daran, an die geheime Technologie des Iron Man-Anzuges zu gelangen. Aus Angst, diese könne in die falschen Hände geraten, behält Stark jedoch sämtliche Informationen zurück. Um die Welt vor dem Schlimmsten zu bewahren, muss Iron Man selbst zurück auf das Schlachtfeld und sich gegen Bösewichte wehren.
Kritik: „Iron Man 2“ läuft nicht ganz so gut geölt wie sein Vorgänger, trotzdem sind bei dem Eisenschädel noch keine schwerwiegenden Abnutzungserscheinungen festzustellen. Als in den richtigen Abständen mächtig loslegendes Blockbusterkino ist die Comicadaption auch im zweiten Anlauf von hohem Unterhaltungswert, trick- und stunttechnisch perfekt präsentiert und sowohl mit dem Selbstbewusstsein, als auch der entsprechenden Schauwertsteigerung, die ein 585 Millionen-Vorläufer mit sich bringen. Dank der wieder mal überraschenden Leistung von Robert Downey Jr. Zählt die „Iron Man – Reihe“ neben „The Dark Knight“ zu den besten Beiträgen der anhaltenden Flut an Comic-Verfilmungen. Positiv hier ist das Marvel nicht denselben Fehler beging wie Jerry Bruckheimer mit „Fluch der Karibik“, in dem man in den Fortsetzungen die Geschichte allein auf Johnny Depp zugeschnitten hatte.

Bei Superhelden-Filmen ist es oft das Problem, dass die Erzählung, wie die Helden zu Helden werden, den Story verlauf stark ausbremsen. Ein gutes Beispiel hierzu ist „Spiderman“ in dem Sam Raimi seinen Helden erst vorstellt und dann gefühlte 2 Stunden in Depressionen schickt. Dem ist bei den Auftritten von Playboy und Waffenarr Tony Stark gespielt von Robert Downey Jr. Nicht so. Der Mann der sich hinter der Iron Man – Maske verbirgt ist in Sachen Arroganz unübertrefflich. Auch nach seinem Outing ist Iron Man alles andere als ein Vorzeige-Superheld, der pflichtbewusst für Recht und Ordnung kämpft und sich dabei brav in Bescheidenheit übt. Ganz im Gegenteil: Tony Stark präsentiert sich auch in der Fortsetzung als exzentrischer Egomane, der seine Sekretärin (und spätere Chefin) Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) zunehmend in den Wahnsinn treibt.

Mickey Rourke (Sin City) spielt den Antagonisten, einen russischen Waffenhändler/Technik-Experten, Ivan Vanko. In „The Wrestler“ gelang Rourke als abgehalfterter Ringer, seiner Figur mir nur wenigen Worten eine tiefe Tragik zu verleihen. Das geht sogar soweit, dass man zunächst gar nicht weiß, ob man tatsächlich dem arroganten Tony Stark, oder nicht doch lieber Ivan Vanko die Daumen drücken sollte.

Marvel ist aktuell schwer damit beschäftigt, den für 2012 angekündigten Megablockbuster „The Avengers" vorzubereiten, in dem gleich eine ganze Reihe von Marvel-Superhelden - von Iron Man über Thor und Captain America bis hin zum Unglaublichen Hulk - aufeinandertreffen sollen. In „Iron Man 2" nimmt der Vorlauf zu „The Avengers" nun mehr Platz ein als in allen Marvel-Filmen zuvor. Es gibt gleich zwei größere Nebenparts, deren Aufgabe es ist, den Bogen zu „The Avengers" zu spannen: Während Samuel L. Jackson als einäugiger „S.H.I.E.L.D."-Gründer und „Avengers"-Chef Nick Fury noch ein wenig blass bleibt und beim nächsten Mal unbedingt ein paar Gänge zuschalten sollte, erweist sich die Besetzung von Scarlett Johansson als Natasha Romanoff alias „Black Widow" als Volltreffer. Nicht nur Tony Stark, auch das männliche Kinopublikum wird sie mit ihrem supersexy Lycra-Outfit und ihren stylischen Martial-Arts-Moves im Sturm für sich erobern.

Mit dem Showdown präsentiert Regisseur Jon Favreau zweifelsfrei nicht nur DAS Actionhighlight der bisherigen „Iron Man“-Filme, sondern überhaupt einen astreinen „Klotzen nicht Kleckern“-Leckerbissen, in dem sich zwar wieder nur Menschen in hochgerüsteten Anzügen Beulen ins Eisen kloppen, dies aber um gleich mehrere Stufen Bombastischer. Was „Iron Man“ und der mit ihm in den Kampf ziehende „War Machine“ hier an Gegnerentsorgung auspacken, ist schon sehr gute Laune fördernd und nutzt das Potenzial der Kampfmaschinen zu heftigster Leinwandaction voll aus.

Fazit: „Iron Man 2“ kommt sehr an die Grandiosität des ersten Teil heran. Robert Downey Jr. und Mickey Rourke sind in ihren Rollen wieder mal die beste Wahl gewesen. Ein 3. Teil ist sicherlich in Aussicht und bereits angekündigt.


8/10 Punkte… ein kleiner Leckerbissen für Comic-Fans gibt es nach dem Abspann.

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