Freitag, 15. Oktober 2010

Kindsköpfe (6/10)

Kindsköpfe (Review)

  • Beschreibung: Fünf Freunde treffen sich nach Jahren wieder, weil sie ihrem verstorbenen ehemaligen Basketball-Trainer die letzte Ehre erweisen wollen. Sie verbringen deshalb mit ihren Frauen und Kindern ein langes Wochenende in dem Haus am See, in dem sie einst ihre Meisterschaft gefeiert haben. Es fällt ihnen leicht, dort wieder anzuknüpfen, wo sie damals aufgehört haben, denn älter zu werden, heißt schließlich nicht automatisch auch erwachsen zu werden.
Kritik: Man nehme eine Riege von Starkomikern, nehme das Drehbuch des erfolgreichsten von ihnen und schon hat man eine gute Komödie. Dies dachte sich wohl Regisseur Dennis Dugans, der das Drehbuch von Adam Sandler verfilmte. Dieser durfte auch daraufhin als Hauptdarsteller fungieren. Trotz dass alle Darsteller ungehemmt auf Gagjagd gehen, fällt hier das Ergebnis nicht besonders gut aus. „Kindsköpfe“ ist genau genommen ein wirklich guter Film. Jedoch finden sich Anhänger dieser art von Ulk-Komödien und machen im Endeffekt einen Riesenspaß.

Ein Adam Sandler – Gesetz ist es. Vergesse nie deine Freunde. So ist es auch ziemlich logisch das zu jedem seiner Filme, seine Freunde nicht fehlen dürfen, wie auch hier. Die 4 Co-Stars Kevin James, Chris Rock, Rob Schneider und David Spade haben bisher alle mal in mindestens einem Sandler Film mitgespielt. Auch Regisseur Dennis Dugan ist für Sandler kein unbekannter. Denn dieser arbeitete mit ihm bereits in „Leg dich nicht mit Zohan an“, „Happy Gilmore“, „Chuck und Larry“, sowie „Big Daddy“. Dies ist nun der 5. Film des Duo.

Was sich auch beim Konzept von „Kindsköpfe“ nicht geändert hat, ist der einfache Humor. Nachdem Sandler in seinem letzten Film „Wie das Leben so spielt“ einen Ausflug in einer anspruchvollen Komödie unternahm, zieht er hier in sein altbekanntes Gefilde zurück. Angefangen mit Furzgags, Geschlechtswitzen, Pinkelscherze,… begnügt sich der Film nicht nur mit dieser art Komik. Denn obwohl man diese Gag-Serien als Schwäche bezeichnen könnte, treffen gerade diese effektiv das Zwerchfell. Die Witzorgie benötigt keine besondere Story. Denn für die Lacher sorgen die Charaktere selbst, sowie das Verhältnis untereinander.

Zu den Charakteren gibt es keine große tiefe. Nur grob werden diese beleuchtet und schnell ist erkannt wer in welches der Schemen fällt. Adam Sandler der reiche Hollywood Agent, der sich bemühen muss, dass seine Familie den Bodenkontakt nicht verliert und die Kinder die chinesische Nanny nicht immer per SMS herumkommandieren. Kevin James („Hitch“) hat Probleme mit der Prostata und schlägt sich mit seinem vierjährigen Sohn herum der es einfach nicht lassen kann, sich seine Milch an der Brust der Mutter zu besorgen. Chris Rock (
(„Dogma“) ist Hausmann und steht schwer unter den Pantoffeln seiner Ehefrau und Schwiegermutter. David Spade („Joe Dreck“) ist ein Möchtegern-Frauenheld und Säufer und Rob Schneider steht auf ältere Damen und ist mit einer verheiratet.

Wer nun denkt das die Gags nur auf eine Person zugeschnitten ist, täuscht sehr. Adam Sandler und Fred Wolf (Saturday Night Live – Schreiber) schrieben die Geschichte um die Gags herum und sahen zu, dass jeder seinen Anteil an Gags bekam. Eher als Dekoration zu sehen sind die weiblichen Akteure, die kaum zu bemerken sind. Darunter zählen Maria Bello, Salma Hayek und Maya Rudolph. Am Ende ist trotz allem jeder der Charaktere schlauer.

Zu guter Letzt kommt hier noch Steve Buscemi („Con Air“), der mit seinen kurzen Auftritten das Zwerchfell zum platzen bringt. Zunächst wirkt er nur unscheinbar. Doch der bloße Anblick seiner blassen Figur im weißen Unterhemd lässt einen die Tränen aus den Augen schießen.

Fazit: Infantil, Naiv, Pupertär, Geschmacklos,… bezeichnet alles „Kindköpfe“. Jedoch wer auf Klamauk steht wird bei dieser Komödie riesigen Spaß haben. Denn das Ensemble holt aus jeder kleinen Situation, unverschämt viele herzhafte Lacher heraus. Alberne Unterhaltung und pures Vergnügen.

6/10 Punkte... Freunde lassen Freunde nie erwachsen werden.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Ponyo (9/10)

Ponyo (Review)

  • Beschreibung: Ponyo ist ein junger Goldfisch, der sich danach sehnt, ein Mensch zu werden. Als sie mit dem Kopf in einem Marmeladenglas stecken bleibt, wird sie von dem fünf Jahre alten Sosuke gefunden und gerettet. Die beiden freunden sich an, doch bald versucht Ponyos Vater, ein Zauberer im Meer, sich zurück zu holen. Die kleine Goldfischdame flieht und löst damit schlimme Umweltkatastrophen aus, die auch Sosukes Dorf bedrohen.
Kritik: „Ponyo“ ist die neuste Errungenschaft des Regisseurs Hayao Miyazaki aus dem Hause Ghibli. Miyazaki hat bereits viele Animationswerke auf die Leinwand gebracht, darunter zählen „Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“, „Das wandelnde Schloss“,… und viele mehr. Dies ist nun seine zehnte Regiearbeit und auch einer der erfolgreichsten. In Japan hielt sich das Märchen ganze 5 Wochen an der Spitze der Kinocharts. Auch war der Soundtrack mit den Kinderliedern ein Riesenerfolg und hielt sich sogar 7 Wochen an der Spitze.

Miyazaki kommt hier gänzlich ohne CGI-Effekte aus und bringt „Ponyo“ in guter alter Animationskunst daher. Der Zuschauer erhält detailreiche Unterwasserwelten in Pastellfarben präsentiert, in der es von Kleinstlebewesen nur so wimmelt. Die faszinierenden Bilder sind so abwechslungsreich wie die Musik von Joe Hisaishi, die wunderbar die Stimmung umspült, sei es durch eine Opernarie, pompösen Orchestra oder niedlichen Kinderliedern.

Die Geschichte ist geradlinig und ganz und gar kindergerecht. Hier geht es um Freundschaft, Solidarität und kindliche Verlustängste. Eine sehr freie Interpretation der Märchenerzählung „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen. Auch darf eine Botschaft zum Umweltschutz nicht fehlen. Der Erste Teil des Films, in der die Welt unter und über der Meeresoberfläche vorgestellt wird ist das Thema Umweltverschmutzung mit ihren Folgen deutlich bemerkbar.

Die Figuren Ponyo und Sosuke sind perfekte Charaktere für das junge Publikum und lässt es problemlos mit ihnen identifizieren. Es ist nicht schwer die niedlichen Protagonisten ins Herz zu schließen. Die Animation der Charaktere sind etwas einfacher gehalten als bei den vorherigen Filmen Miyazakis, jedoch haben sie in keinsterweise an der Lebendigkeit ein eingebüßt und fügen sich hervorragend in die detailreichen Hintergründe mit ein.

Wer Miyazakis Filme kennt ist aufgefallen, das Ponyo in der Menschengestalt stark an die kleine Mei in „Mein Nachbar Totoro“ erinnert. Beide Mädchen lösen mit ihrem unbändigen Wunsch einem geliebten Menschen nahe zu sein, eine unbeabsichtigte Ereignislawine aus. Während Mei zu ihrer todkranken Mutter aufbricht und durch ihr plötzliches Verschwinden für Aufruhr sorgt, bringt Ponyo durch ihren magischen Alleingang gleich das gesamte ökologische Gleichgewicht durcheinander.

Fazit: Das wunderschöne Kindermärchen „Ponyo“ fesselt jedes Publikum, ob jung oder alt. Die detailreichen, fantasievollen Meereswelten, sowie die liebevoll entworfenen Figuren lassen kindliche Freude entfachen, trotz der großen Naivität. Hayao Miyazaki hat durch „Ponyo“ wieder ein Meisterwerk des Studio Ghibli geschaffen.

9/10 Punkte… Gake no ue no Ponyo