Samstag, 26. September 2009

Durst - Thirst (8/10)


Durst - Thirst (Fantasy Filmfest Review)


  • Beschreibung:
    Sang-hyun, ein katholischer Priester, der daran glaubt, dass das Leben wertvoll ist, meldet sich freiwillig für ein Projekt zur Impfstoffentwicklung gegen einen tödlichen Virus. Aber während des Experiments wird er mit dem Virus infiziert und stirbt. Als ihm Blut aus unbekannter Herkunft transferiert wird, erwacht er wie durch ein Wunder wieder zum Leben. Aber das Blut hat ihn in einen Vampir verwandelt...
     
Kritik:
Sie sind unsterblich, aber dem Wechsel der Zeit entkommen die Kinder Draculas nicht. Fast 90 Jahren nach Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ist das Leben des Vampirfilms nicht ausgehaucht. Ob nun Fleisch- und Blutfresser (From Dusk Till Dawn), Teeny Schönheiten (Twilight), SM-Bekleidet (Underworld),…
„Durst“ ist der neuste Film des Kinopoeten Chan-wook Park. Der südkoreanische Regisseur ist wohl einer der populärsten und besten Regisseuren des asiatischen Raums zählen. Bereits mit der Rache-Trilogie (Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy und Lady Vengeance) setzte er Zeichen der Filmgeschichte. Wofür auch bereits Hollywood alle Remake-Rechte sich unter den Nagel riss. Vor knapp 3 Jahren entfernte sich Park von der Rache-Thematik und versuchte sich mit der Drama-Komödie-Romanze „I´m A Cyborg, But That´s Ok“.
Das neue Werk wurde dieses Jahr vor dem Publikum in Cannes vorgestellt, wo er sogar den Publikumspreis gewann.

Das Projekt an dem Park bereits seid 10 Jahren arbeitete ist ein bitter-ironischer Horror, indem die Furcht der bemitleidenswerten Bestien über der intuitiven Abscheu ob ihrer Taten positioniert wird. Abgerundet mit einem in sich ruhenden und lange nachhallenden Finale, dass noch einmal die ganze Bandbreite zwischen Komik, Tragik und Erschaudern abruft, serviert Park mit „Durst“ ein selbstbewusstes Spiel mit dem Blutsaugermythos.

Die Handschrift Parks ist unverkennbar. Belanglose Kameraeinstellungen verfallen einem Spiel der Schönheit. Der Hauptdarsteller Song Kang-ho (Joint Security Area) spielt seine Rolle in diesem Vampir-Drama überzeugend. Auch die etwas unbekannte Hauptdarstellerin Ok-vin Kim spielt ihre Rolle faszinierend und zeigt einem ein ziemliches unwohl sein beim Zuschauer.

Der Film wirkt trotz den abgedrehten Szenen und dem guten Humor, teilweise abstoßend. Was jedoch so gewollt ist. So sind die Sexszenen oftmals lang und sehr detailliert, mit ein paar ekeligen und lustigen Situationen, was gern komisch wirkt.

Bei den Werken von Park bekommt der Soundtrack oft einen besonderen Stellenwert. Auch bei „Durst“ ist dies der Fall. Hinter ihm verbirgt sich ein kleines Meisterwerk, das leider nicht wie bei „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ im Vordergrund mit läuft. Diesmal ist dieser zweitrangig, was einwenig schade ist. 

Die Story wirkt nicht neu und auch nicht innovativ, aber dennoch fesselnd. So ist es nicht der beste seiner Filme aber auch nicht der schlechteste. „Durst ist alles andere als schlecht. Im Gegenteil, er ist sehr gut, nur eben nicht auf dem Höchstniveau, das der Regisseur vorher gesetzt hat.

Fazit:
Chan-wook Park ist mit „Durst“ ein ungewöhnlicher Vampirfilm gelungen, den man nicht verpassen sollte. Stilistisch ist er wieder auf höchstem Anspruch. Fesselnd und beeindruckend.

8/10 Punkte...  Ich glaube Chan-wook Park kann keine schlechten Filme machen.


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