Mittwoch, 29. Juni 2011

The King's Speech (8/10)

The King's Speech (Review)

  • Beschreibung: Als Sohn des britischen Königs George V. gehört es zu Berties (Colin Firth) Pflichten, öffentlich zu sprechen. Für den zurückhaltend-besonnenen Mann eine Qual, denn seit seiner Jugend leidet er an einem schweren Stottern. Kein Arzt und kein Psychologe kann ihm helfen, weshalb sich Berties liebevoll sorgende Ehefrau Elizabeth (Helena Bonham Carter) an den exzentrischen Sprachtherapeuten Lionel Logue (Geoffrey Rush) wendet. Mit seinem forschen Auftreten und den unkonventionellen Behandlungsmethoden stößt er seinen adligen Patienten zunächst vor den Kopf. Bald aber zeigen sich erste Erfolge.
Kritik: Mit Colin Firth („A Single Man“) holte sich Regisseur Tom Hooper (“The Damned United”) die wohl perfekteste Besetzung für “The King´s Speech”. Schon 2010 war Colin Firth für den Oscar nominiert als schwuler Selbstmordkandidat in Tom Fords “A Single Man”. Bereits damals galt er als der Kandidat für die goldene Büste. Jedoch schnappte ihm Jeff Bridges diesen durch seine Rolle in „Crazy Heart“, das Gold vor der Nase weg. Dies war jedoch kein Rückschlag für Firth und so kämpfte er sich hoch und legt mit seiner Leistung noch eins drauf. Mit der bisher besten Darstellung seines Lebens als stotternder Royal.

„The King´s Speech sorgt weltweit für Aufsehen. Denn ein Film den sogar die Queen lobt, kann ja wohl nicht schlecht sein. Regisseur Tom Hooper macht hier einen guten Job, da er sich auf die Darsteller konzentriert und weniger im historischen Milieu schwelgt. Die Qualität von Colin Firth ist nicht widerlegbar. Seinen Sprachfehler spielt er perfekt, als wäre er tatsächlich mit diesem geboren worden. Er portraitiert König George VI gekonnt und zeigt auf welche Probleme er hatte seine Stellung und Position als König zu festigen. Denn so stark er auch seine Standpunkte vertrat, war er dennoch immer der Außenseiter. Besonders sind die Unterrichtsstunden bei Lionel Logue, schreiend komisch.

So kommt man auch schon zum Nebendarsteller und Oscar-Preisträger (Shine –Der Weg ins Licht) Geoffrey Rush. Der spielt den Therapeuten, der ohne Diplom praktiziert, mit einem sehr trockenen Humor und macht jeden Moment mit ihm zum Highlight des Films. Als skurriler Therapeut, mit australischem Akzent, spielt er das genaue Gegenteil zu den steifen Obrigkeiten. Auf offene Türen trifft er hier jedoch nicht. Etwas zurückstecken muss hier die weibliche Hauptrolle Helena Bonham Carter (Sweeney Todd) als Queen Elizabeth, Mutter der aktuellen Queen. Zu stark ist die Leistung der männlichen Stars.

Das von David Seidler geschriebene Drehbuch ist überraschend von hoher Qualität. Allein die brillanten Wortgefechte zwischen dem Prinzen und seinem Therapeuten. Überraschend ist es vor allem wegen den mangelhaften Arbeiten Seidlers zuvor. Leider ist „The King´s Speech“ er MPAA zum Opfer gefallen. Die amerikanische Version unserer FSK, gab dem Film dieselbe Freigabe wie der Torture-Porn „Saw 3D –Vollendung“. Der Grund dieser harten Wertung ist die Sprache im Film. Oft fallen harte Fluchwörter die für das junge Publikum nicht geeignet wären. Für Schulklassen heißt dies: Wir müssen draußenbleiben!

Fazit: Ein überragender Colin Firth der seinen Oscar redlich verdient hat. „The King´s Speech“ ist extrem unterhaltsam und zeigt eine etwas unbekannte Seite des britischen Königshauses auf.

8/10 Punkte… „Mein Mann muss gelegentlich in der Öffentlichkeit sprechen.“ –„Er sollte sich vielleicht einen neuen Beruf suchen!“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen